Die zweigeschossige Tiefgarage in der Carnotstraße in Berlin, die primär den Nutzern der angrenzenden Bürogebäude dient, wies zahlreiche Schadensbilder auf, die eine Sanierung erforderten. Dazu gehörten u.a. Feuchtigkeitsschäden, Risse, hohe Chloridbelastungen der Sockel und ein mangelhaftes Oberflächenschutzsystem. Um eine dauerhafte Nutzbarkeit der Tiefgarage sicherzustellen, wurden vom planenden Ingenieurbüro Maßnahmen zur Sanierung der vorhandenen Schäden festgelegt. Zudem sollte ein kathodisches Korrosionsschutzsystem („KKS“) eingebaut werden, welches das Einsetzen bzw. Voranschreiten der Bewehrungskorrosion verhindert.
Da während der Baumaßnahme weiterhin eine möglichst große Zahl an Stellplätzen erforderlich war, musste die Maßnahme abschnittsweise und im laufenden Betrieb durchgeführt werden.
Zunächst wurden die vorhandenen Beschichtungen an Böden, Wänden, Stützen und Decken abgetragen. Danach konnte ergänzende Bauwerksdiagnostik durchgeführt werden, insbesondere eine Potentialfeldmessung sowie die Ermittlung der Betondeckung im Bestand. Die Schäden am Beton wurden überarbeitet und zahlreiche Risse mittels Injektion geschlossen. Einige Risse waren stark wasserführend, so dass hier mit unterschiedlichen Spezialmaterialien gearbeitet werden musste.
Im Anschluss wurde an den Wand- und Stützensockeln das KKS-System installiert. Dies erfolgte durch die Firma instakorr GmbH, welche auf den Einbau von KKS-Systemen spezialisiert ist. Die KKS-Anoden wurden im Nassspritzverfahren mit einem SPCC (bzw. SRM) eingebettet. Zum Schluss wurden die neuen Oberflächenschutzsysteme eingebaut: Am Boden ein OS 11a (Zwischengeschoss) bzw. OS 8 (Bodenplatte), an den Wänden, Decken und Stützen ein OS 4. Auf den Rampen sowie in einigen kritischen Durchfahrtsbereichen kamen schnellhärtende PMMA-Systeme zum Einsatz, um eine rasche Befahrbarkeit sicherzustellen.